Wenn man Zeit und Muße hat, gibt es in einem natürlichen Hausgarten mit Bäumen, Sträuchern, Büschen und anderen Pflanzen immer etwas zu beobachten. Im Augenblick fallen die Aktivitäten der Spinnen auf, die ständig auf Beute lauern, um sich entsprechend genährt auf die Überwinterung vorzubereiten. Die weiblichen Kreuzspinnen haben mittlerweile eine beachtliche Größe erreicht. In ihrem Kampfgeist zur Ergreifung von Beuteinsekten stehen die männlichen ihren weiblichen Kreuzspinnen allerdings nichts nach. Heute habe ich beobachtet, wie eine Schnake sich mit einem ihrer langen Beine in einem Spinnennetz verfing. Überfallartig stürzte eine weibliche Kreuzspinne unter einem Blatt hervor und ergriff die Schnake, die fast genauso groß war. Der Kampf dauerte länger als eine halbe Stunde, bis die Schnake kein Lebenszeichen mehr von sich gab.
Hier macht die Natur deutlich, dass es Räuber- und Beuteinsekten in allen Variationen gibt. Ich ekele mich nicht vor Spinnen sondern finde sie faszinierend. Allein die unterschiedlichen Fangmethoden sind sehr spannend und nötigen dem menschlichen Beobachter großen Respekt vor dem Erfindungsreichtum ab. Ich konnte studieren, wie eine männliche Kreuzspinne, deren Hinterleib wesentlich kleiner und schmaler ist, sich dem Netz einer weiblichen näherte. Als es zur Netzberührung kam, stürzte sich die große weibliche auf die wesentlich kleinere männliche Spinne. Daraufhin ließ das Männchen sich einfach fallen und entwischte so der ausgewachsenen Jägerin, die ungerührt wieder ihre Lauerposition im fein gewebten Spinnennetz aufnahm. Sie hätte den männlichen Artgenossen als Beute offensichtlich allerdings nicht verschmäht. Diese Dinge erkennt man, wenn man mit offenen Augen und Ohren durch den Garten geht. So ist man dann in der Lage, eine eigene, selbsterzählte Geschichte für die Homepage zu schreiben.