Archiv der Kategorie: Natur auf Norderney
Die Insel ist von weißer Pracht bedeckt
Unseren Gast in der kleinen Ferienwohnung “Takalu” mussten wir bereits zweimal freischaufeln, so dichtgeschneit war der Anbau. Auf dem Dach hatte sich regelrecht ein “Schneebrett” gebildet. Für Bergsteiger ist ein solches Naturgebilde lebensgefährlich. Für unsere Gäste könnte ein Herabstürzen lediglich ein unfreiwilliges “Schneebad” von oben bedeuten.
Wir haben diesen Überhang dann aber auch noch schnell beseitigt, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Der Gast in der “Takalu” hat den urgemütlichen Aufenthalt und das wunderbare Wetter mit lang ausgedehnten Spaziergängen über die Insel genossen.
Die Dünenlandschaft im Schnee sieht wunderschön aus. Tiefe Atemzüge in kristallklarer Luft. Was will der Mensch mehr…
Die Meisen haben wieder Hochkonjunktur im Garten des Hauses “Käpt’n Hakenhand”
Meisen sind ausgezeichnete Beobachter, wenn es darum geht, die Sonnenblumen zu finden, die bereits reife Kerne besitzen. Den Garten des Hauses Käpt’n Hakenhand suchen sie immer wieder auf, wie ich schon des Öfteren auf dieser Seite berichten durfte.
Diese kleinen Geschöpfe finden auch auf Anhieb immer die attraktivsten Sonnenblumen mit den dicksten Kernen und sie geben keine Ruhe, bis der Blütenkorb restlos geleert ist.
Es sind zahlreiche Meisen, die sich mit dem Bergen der Kerne beschäftigen. Und das geht von morgens bis abends mit wenigen Unterbrechungen so. Der Blütenkorb der Sonnenblume sieht anschließend so aus:
Es ist eine wahre Freude, diese gefiederten Geschöpfe im Garten zu beobachten. Auch die Gäste unserer Ferienwohnung sind begeistert, können sie das Treiben doch direkt vom Fenster aus beobachten. In der kälteren Jahreszeit muss ich die Sonnenblumenkerne dann käuflich erwerben, denn die Meisen werden keine der jetzt erreichbaren kerntragenden Pflanzen auslassen und alles restlos ”verputzen”. Es ist ein schönes Gefühl, der Natur auf verschiedenste Art zu ihrer Entfaltung zu verhelfen.
Überlebenskampf im Garten des Hauses “Käpt’n Hakenhand”
Wenn man Zeit und Muße hat, gibt es in einem natürlichen Hausgarten mit Bäumen, Sträuchern, Büschen und anderen Pflanzen immer etwas zu beobachten. Im Augenblick fallen die Aktivitäten der Spinnen auf, die ständig auf Beute lauern, um sich entsprechend genährt auf die Überwinterung vorzubereiten. Die weiblichen Kreuzspinnen haben mittlerweile eine beachtliche Größe erreicht. In ihrem Kampfgeist zur Ergreifung von Beuteinsekten stehen die männlichen ihren weiblichen Kreuzspinnen allerdings nichts nach. Heute habe ich beobachtet, wie eine Schnake sich mit einem ihrer langen Beine in einem Spinnennetz verfing. Überfallartig stürzte eine weibliche Kreuzspinne unter einem Blatt hervor und ergriff die Schnake, die fast genauso groß war. Der Kampf dauerte länger als eine halbe Stunde, bis die Schnake kein Lebenszeichen mehr von sich gab.
Hier macht die Natur deutlich, dass es Räuber- und Beuteinsekten in allen Variationen gibt. Ich ekele mich nicht vor Spinnen sondern finde sie faszinierend. Allein die unterschiedlichen Fangmethoden sind sehr spannend und nötigen dem menschlichen Beobachter großen Respekt vor dem Erfindungsreichtum ab. Ich konnte studieren, wie eine männliche Kreuzspinne, deren Hinterleib wesentlich kleiner und schmaler ist, sich dem Netz einer weiblichen näherte. Als es zur Netzberührung kam, stürzte sich die große weibliche auf die wesentlich kleinere männliche Spinne. Daraufhin ließ das Männchen sich einfach fallen und entwischte so der ausgewachsenen Jägerin, die ungerührt wieder ihre Lauerposition im fein gewebten Spinnennetz aufnahm. Sie hätte den männlichen Artgenossen als Beute offensichtlich allerdings nicht verschmäht. Diese Dinge erkennt man, wenn man mit offenen Augen und Ohren durch den Garten geht. So ist man dann in der Lage, eine eigene, selbsterzählte Geschichte für die Homepage zu schreiben.
Wein im Garten des Hauses “Käpt’n Hakenhand”
Vor einigen Jahren habe ich einen kleinen Weinstock gepflanzt. Es war nur ein Versuch, ob Wein auch auf der Insel gedeiht. Es ist eine geschützte Ecke, die allerdings nicht die volle Sonne aus dem Süden bekommt. Trotzdem hat sich alles gut entfaltet.
Wenn die ersten Trauben im Garten reif werden, ist ein Netz gegen Insekten und Vögel anzuraten, heißt es in den Empfehlungen. Wir lassen natürlich die Netze weg. So erfreuen sich die Vögel an den süßen Früchten. Unser Ziel ist es, der Natur auch möglichst viel von dem zurückzugeben, was sie uns Menschen schenkt.
Grünes Heupferdchen im Garten des Hauses “Käpt’n Hakenhand”
Immer wieder entdecke ich in unserem Garten auch Heupferdchen. Das Grüne Heupferd ist in Mitteleuropa weit verbreitet und hier die häufigste Art der Gattung und gilt daher als nicht gefährdet. Die Art ist paläarktisch verbreitet und kommt in Europa und Asien von der Atlantik- bis zur Pazifikküste vor. Im Norden erstreckt sich die Verbreitung bis in den Süden Englands, Norwegens und Finnlands, im Süden über den gesamten Mittelmeerraum. Besiedelt werden Trockenrasen, Brachen, sonnige Weg- und Waldränder, ferner Gärten und landwirtschaftlich genutzte Flächen. Als Kulturfolger lebt das Grüne Heupferd auch in menschlichen Siedlungsgebieten und sogar in Zentren von Großstädten, sofern eine geeignete Vegetation vorhanden ist.
Sowohl die Larven als auch die geschlechtsreifen Grünen Heupferde ernähren sich hauptsächlich räuberisch von Insekten und deren Larven und von schwachen und verletzten Artgenossen. Ferner fressen sie an einer Vielzahl von Pflanzen und bevorzugen dabei weiche und krautige Pflanzen. Die obige Fotomontage, die ich aus zwei heute aufgenommenen Fotos fertigte, verdeutlich aber vielleicht, wie so ein Heupferdchen von seinen Opfern wahrgenommen wird.
Ein Tag am Meer
Unser Sohn Helge, der auch das Musical “Käpt’n Hakenhand” geschrieben hat, macht es sich zur Aufgabe, vergessene Texte ostfriesischer Dichter wieder ans Tageslicht der Gegenwart zu holen. Dazu wählte er die reizvolle Methode der Vertonung, d.h. ganz simpel, er komponiert zu den Texten die entsprechende Melodie. U.a. wählte er das wunderschöne Gedicht von Arend Dreesen, (1883 – 1929), ”Ein Tag am Meer”, aus und schaffte es, Text und Musik zu einer harmonischen Einheit zu verschmelzen. Der Dichter Arend Dressen war eng mit dem berühmten Norderneyer See- und Landschaftsmaler Poppe Folkerts (1875 – 1949) befreundet. Zusammen mit dessen Bildern erwacht eine vergangene Zeit zum Leben, die von tiefer Liebe zur ostfriesischen Heimat geprägt war.
Am Meer
Wolken, die sich müd’ geflogen,
Abend senkt sich auf das Meer -
Ebnet schon der Dünung Bogen
Um die stille Insel her.
Meer, ein Tag am Meer…
Tagbewegte Fluten heben
Fern noch Wellen – Kranz um Kranz.
Weißen Schaumes sanftes Schweben
Leuchtet – und vergeht zu Glanz.
Meer, ein Tag am Meer…
Runder Mond aus dunklen Watten -
Ströme silbern um den Strand.
Flügelrauschen, Flügelschatten
Spiegeln über feuchten Sand.
Meer, ein Tag am Meer…
Vögel aus dem Dämmerblauen
Wandern in die rote Bahn…
Und der Mutter Augen schauen
Und die Heimat – schaut mich an.
Meer, ein Tag am Meer..
Wolken, die sich müd’ geflogen,
Abend senkt sich auf das Meer -
Ebnet schon der Dünung Bogen
Um die stille Insel her.
Meer, ein Tag am Meer…
…ein Tag am Meer.
November 1925
Der Wert der Sonnenblume auch für Hummeln und Bienen
Sonnenblumen gehören in jeden Garten! Dafür plädiere ich Jahr für Jahr. Sie sind nicht nur 1. nett anzuschauen sondern sie sind nützlich für 2. Insekten und 3. Vögel (siehe die Berichte über Meisen in älteren Artikeln auf diesem Blog). Toll, wie die Gartenhummeln sich über den Blütenkorb der Sonnenblumen hermachen.
Und wie ich immer sage: Die Natur, die wir aus unmittelbarer Nähe beobachten dürfen, ist auch ein großartiger und geduldiger Lehrmeister. Schon stellt man entsprechende Fragen und bekommt aus dem Internet die Antworten: Die Hummel gehört zu den staatenbildenden Insekten. Ein Hummelstaat besteht je nach Hummelart aus etwa 50 bis 600 Tieren und einer Königin. Die Mehrzahl der Tiere sind Arbeiterinnen, daneben hat das Volk auch Drohnen (Männchen) und Jungköniginnen. Ein Volk überlebt in Europa nur einen Sommer und geht am Jahresende zugrunde. Drohnen und Arbeiterinnen leben etwa drei bis vier Wochen, die Königin wird bis zu einem Jahr alt und verbringt von dieser Zeit bis zu acht Monate im Winterschlaf. Die Hummel ist sehr früh im Jahr unterwegs, und sie erzeugt die zum Fliegen notwendige Körpertemperatur durch Vibrationen der Brustmuskulatur. So kann die Königin bei Temperaturen ab 2 °C fliegen und Arbeiterinnen ab 6 °C. Eine Honigbiene dagegen zum Vergleich braucht eine Mindesttemperatur von 10 °C. Während der Nahrungsaufnahme können Hummeln ihre Körpertemperatur konstant halten.
Hummeln gehören neben Honigbienen und Fliegen zu den wichtigsten Bestäuberinsekten. Ihre Temperaturunempfindlichkeit ermöglicht es Hummeln, weitaus
länger als Bienen auf Nahrungssuche zu sein. Hummeln fliegen täglich in bis zu 18 Stunden bis zu 1000 Blüten an, um Nahrung zu suchen, selten mehr als zwei verschiedene Blütenarten je Flug. Sie bestäuben neben anderen auch viele Obstarten. So haben sie auch unsere Stachelbeersträucher besucht und waren erfolgreiche Bestäuber. Die geernteten Gartenfrüchte werden zu Marmelade verarbeitet oder für die Fertigung leckeren Kuchens genutzt.
Hummeln fliegen im Gegensatz zu Bienen auch bei schlechtem Wetter Blüten an, um das Überleben ihres Volkes zu sichern, da ihre Nahrungsvorräte kleiner sind als die der Bienen. Sie ernähren sich von Pollen und Nektar, die Arbeiterinnen decken ihren extrem hohen Energiebedarf über Nektar. Die Eigenschaft, auch in feuchten Sommern die Blütenbestäubung zu sichern, und die geringe Temperaturempfindlichkeit im Vergleich zu Bienen macht sie besonders in regnerischeren Sommern mit niedrigen Durchschnittstemperaturen zu wichtigen Helfern vieler Pflanzenarten, darunter etliche Obst- und Gemüsearten.
Durch ihre Größe und ihren lauten Brummton beim Fliegen sind Hummeln sehr prominente Insekten, die auch in der Kulturgeschichte des Menschen eine Rolle spielten. So stellten die Hummeln nach einem alten Aberglauben eine Verkörperung
von Hexen dar, die diese annehmen konnten, wenn sie dafür ihren Körper verließen. Im Volksglauben ging man regional außerdem davon aus, dass man auch alle anwesenden Hexen verbrennen musste, wenn man in einer Kirche eine geweihte
Hummelwachskerze entzündet hat. Bösewichte sollten nach einem anderen Aberglauben zur Strafe nach ihrem Tod in Hummelgestalt erscheinen. Unterirdisch summende Hummeln wurden als Totengeister gefürchtet. Auch der Teufel nimmt nach einem Aberglauben Hummelgestalt an und zeitweise war es üblich, den Teilnehmern von Schwarzen Messen statt einer Hostie eine Hummel in den Mund zu legen. In Schwaben war die Hummel als Krankheitsdämon gefürchtet und zur Bekämpfung einer Viehseuche wurde eine Hummel begraben. Gänzlich anders ist der Volksglaube der geldbringenden Kobolde, die in der Gestalt von Hummeln in die Geldbörse gesperrt werden sollten und diese vor dem Versiegen schützen. Ein Honigdieb, der es unbemerkt schafft, den Hummeln den Honig zu stehlen, sollte außerdem einen großen Schatz finden (Quelle: Wikipedia).
Von derlei Aberglauben sind wir heute zum Glück seemeilenweit entfernt. Ich schätze diese drolligen Insekten in unserem Garten sehr, weil sie nicht nur nett anzuschauen sondern, wie oben geschildert, auch sehr nützlich sind. In der Wettervorhersage bedeuteten Hummeln Frühlings- oder sonniges Wetter; – wenn die Hummeln nicht ausfliegen, wird es Regen geben. Angst, dass Hummeln stechen, braucht man eigentlich nicht zu haben. So reagieren sie erst, wenn ihr Körper z.B. gepresst wird, was sie absolut nicht mögen. Ein Barfuß-Schritt auf eine am Boden befindliche Hummel kann dann durchaus schmerzhafte Folgen haben.