Meisen sind ausgezeichnete Beobachter, wenn es darum geht, die Sonnenblumen zu finden, die bereits reife Kerne besitzen. Den Garten des Hauses Käpt’n Hakenhand suchen sie immer wieder auf, wie ich schon des Öfteren auf dieser Seite berichten durfte.
Diese kleinen Geschöpfe finden auch auf Anhieb immer die attraktivsten Sonnenblumen mit den dicksten Kernen und sie geben keine Ruhe, bis der Blütenkorb restlos geleert ist.
Es sind zahlreiche Meisen, die sich mit dem Bergen der Kerne beschäftigen. Und das geht von morgens bis abends mit wenigen Unterbrechungen so. Der Blütenkorb der Sonnenblume sieht anschließend so aus:
Es ist eine wahre Freude, diese gefiederten Geschöpfe im Garten zu beobachten. Auch die Gäste unserer Ferienwohnung sind begeistert, können sie das Treiben doch direkt vom Fenster aus beobachten. In der kälteren Jahreszeit muss ich die Sonnenblumenkerne dann käuflich erwerben, denn die Meisen werden keine der jetzt erreichbaren kerntragenden Pflanzen auslassen und alles restlos ”verputzen”. Es ist ein schönes Gefühl, der Natur auf verschiedenste Art zu ihrer Entfaltung zu verhelfen.
Es stimmt schon, dass es oft die kleinen Dinge sind, die wirklich schön sind. Gerade auch in der Natur. Wobei es auch andere schöne Dinge gibt. Ich mag zum Beispiel das Sonnenblumen Gedicht von Dauthendey sehr gerne:
Sonnenblumen schauen über die Gartenmauer,
Wie in goldenen Hauben Gesichter von Frauen.
Sie sehen aus goldgelben Krausen heraus
Hochaufgerichtet wie zur ewigen Dauer;
Wie Riesinnen, die Wache bei den Lauben stehen,
Bei den Sommerlauben von hochroten Bohnenblüten.
Drinnen Tisch und Bänke und Gedanken nicht vom Flecke gehen;
Wo die Worte sich hüten, und die Augen viel gestehen und groß aussehen
Wie die großgelben Blumen, die sich nach der Sonne drehen,
Wie die Blumen, die goldene Räder werden an Wagen,
Die mit den Verliebten durch den Sommerhimmel jagen
Und eitel Liebeswünsche tragen.