Spuren im Schnee

Als wenn man sonst kein anderes Thema hat: Das Wetter wird uns sicher noch einige Zeit beschäftigen. Der Blick aus dem Fenster offenbart, dass die Sonne sich hinter einem grauen Wolkenschleier versteckt hat. Es ist diesig.

Kalt und diesig offenbart sich der frühe Tag.

Nebel steigt auf und breitet sich immer mehr aus. Der übliche Blick zum Außenthermometer offenbart: – 8 Grad Celsius. Brrrr, für uns auf der Insel ist das schon ganz schön kalt, denn die uns umgebende Nordsee sorgt dafür, dass die Winter auf der Insel ausgeglichener sind als auf dem Festland, auf dem es, je weiter man nach binnenwärts kommt, viel kälter ist. In Norddeich z.B., gerade einen Katzensprung entfernt, ist es bereits 2 Grad Celsius kälter.

Während in der kurzen wärmeren Phase die gefiederten Wintergäste trotz gut gefüllter Futterschalen und Vogelhäuschen ausblieben, fallen sie jetzt wieder in Scharen im Garten des “Haus Käpt’ Hakenhand” ein. Der hartgefrorene Boden gibt nicht mehr viel her.

Immer vorsichtig und in Obacht: Die Türkentaube.

Aber die schneebedeckte Erde in unserem Garten zeigt auch, was dort nächtens los ist. Karawanen von Kaninchen müssen dort in der Suche nach Fressbarem durchziehen. Nicht immer zur Freude des Gartenbesitzers, denn die putzigen Felltiere scharren überall den Boden auf, um Wurzeln oder Pflanzenzwiebeln auszugraben. So vermindert sich nach und nach die zu erwartende Blütenpracht im Frühling, auf die wir immer so stolz sind.

Spuren verraten die nächtlichen Besucher.

Aber: DAS ist die Natur. Diese Wesen, die auf der gleichen Erde wie wir leben, wissen nichts von Besitz und Eigentum. Sie suchen dort, wo sie etwas zu finden hoffen, oder besser: zu finden wissen. Es gibt Regionen, da ist das Wirken von Kaninchen Landschaftsvielfalt bedrohend, weil dort nur noch das wächst, was diesen Tieren nicht schmeckt. Das ist hier auf unserem wunderschönen Eiland noch nicht der Fall, obgleich die Fauna und Flora auf Norderney sich wesentlich anders darstellt wie z.B. auf Langeoog oder Spiekeroog, wo es kein Kaninchenvorkommen gibt. Deswegen ist eine regelmäßige Bejagung dieser Tiere durch den Menschen zur Hege und Pflege  unabdinglich. Gestern war der letzte Jagdtag. Und die reduzierten Populationen werden dennoch wieder ansteigen. So ist sie eben, die Natur!

 

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