Die Bequemlichkeit der Tiere

Die Naturbeobachtungen rund um unser Haus “Käpt’n Hakenhand” und der näheren Umgebung bringen immer wieder interessante Dinge zu Tage. Über die notwendige Zufütterung bei den Vögeln, solange der Boden hartgefroren ist, habe ich auf diesem Blog ja schon mehrfach berichtet. Mittlerweile hat aber, wenn auch zaghaft, der Insektenflug begonnen. So zeigte sich die erste Hummel, der es aber ganz offensichtlich doch noch keine allzu angenehme Lufttemperatur war und die sich entsprechend kältestarr verhielt. Unser “Fasan”  verhält sich mittlerweile wie ein Haustier und eilt erwartungsvoll mit Riesenschritten herbei, wenn ich nur vor das Haus trete.

Der Fasan beginnt zu "betteln", was nicht von uns erwünscht ist.

Ich bleibe hart und stelle kein weiteres Futter mehr zur Verfügung. Als es vor Tagen noch eisig kalt war, habe ich in Ermangelung von Winterstreufutter Haferflocken ausgeteilt. Auch diese mundeten Fasan, Tauben, Amseln, Spatzen, Buchfinken, Meisen usw. usw. Diese “Versammlung der Tiere” in unserem Garten in geballter Form findet aber offensichtlich nur aus Bequemlichkeit statt. Also wird es Zeit zur Entwöhnung.

In die Kastanie vor der Terrasse habe ich in diesem Winter ein kleines Futterhäuschen gehängt. Es ist von einem feinen Drahtgeflecht umgeben und gibt so Halt für Vogelkrallen. Die Kohlmeisen haben das dort zu findende Futter bislang verachtet, weil offensichtlich die in das große Vogelhäuschen gestreuten Körner leichter erreichbar waren. Erst nachdem ich diese Art der Fütterung  eingestellt habe, ist das Häuschen im Kastanienbaum plötzlich interessant genug und erfreut sich regelmäßigen Meisenbesuches.

Nun kann auch die Meise sich wieder Mühe geben.

Damit wäre es bewiesen: Auch diese gefiederten Geschöpfe suchen den Weg des geringsten Widerstandes. Was leichter zu erreichen ist, wird auch bevorzugt. Das spart Energie. Eine Effizienz, die naturgegeben ist.

Erneut ein Albino unter dem Damwild.

Und als letztes komme ich auf das Damwild zu sprechen, das sich bevorzugt im Ruppertsburger Wäldchen aufhält. Auch dieses reagiert entsprechend, wenn die Anwohner Kartoffelschalen und Gemüseschnitt an bestimmte Stellen werfen. Schon hat man diese Tiere auch im Garten, der dann regelrecht “heimgesucht” wird. Das kann nicht unser Wille sein. Was mich überrascht hat, ist die der Umgebung angepasste dunkle Fellfärbung des Wildes, das dadurch im Unterholz kaum wahrnehmbar ist. Einzig ein kleines weißes Kälbchen vermag sich nicht so gut zu verbergen. Ob es ein “echter Albino” (also mit den typisch-roten Augen) ist, kann ich nicht sagen, da man nicht näher herankam. Nachdem der weiße Hirsch von Norderney letztes Jahr erlegt worden ist (weißes Damwild gilt nicht als hegewürdig!), springt also auch für ihn wieder Nachwuchs in die Bresche. Aus Aberglauben weigern sich viele Jäger, einen weißen Hirsch zu erlegen. Es heißt nämlich, dass derjenige, der diese Tat vollbringt, innerhalb eines Jahres auch dem Tod geweiht ist. Nur Aberglaube? Ich weiß es nicht. Das war’s für heute…

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