Das Dauerthema

Es war nachzulesen. Dieser Winter ist der längste seit über sechzig Jahren. Er will sich einfach nicht kleinkriegen lassen. Und so gleichen sich die Bilder, die ich vom Haus “Käpt’n Hakenhand” aus fotografieren kann. Die Vögel sind nach wie vor auf Zufütterung angewiesen, denn der Boden ist immer noch gefroren. Außerdem bedeckt ihn immer eine weiße Schneedecke.

Er hat sich auf die Zufütterung eingestellt: Der Fasan. Die Jäger berichteten mir aus ihren Beobachtungen in der freien Natur. Kiebitze, denen es nicht gelingt, Futter aus dem hartgefrorenen Boden zu holen, fallen reihenweise tot um.  Das muss man feststellen: Die freilebenden Tiere werden ob des langen Winters auf eine sehr harte Probe gestellt.

Ostern im Schnee. Haben wir, wie oben festgestellt, lange nicht mehr gehabt. Sei’s drum. Unsere Gäste in den Ferienwohnungen nehmen es auch mit Gelassenheit. Warm angezogen kann man den Osterurlaub auf der Insel trotz allem genießen. Und auf ein: Frohe Ostern! wird mit einem Lächeln geantwortet. Das ist doch was!

Und der Winter bleibt nicht!

Er will und will nicht weichen. Aber wie dichtete Hoffmann von Fallersleben schon so schön für ein Kinderlied:

Winters Abschied
Winter, ade!
Scheiden tut weh.
Aber dein Scheiden macht,
Dass jetzt mein Herze lacht.
Winter, ade!
Scheiden tut weh.

Winter, ade!
Scheiden tut weh.
Gerne vergess’ ich dein,
Kannst immer ferne sein.
Winter, ade!
Scheiden tut weh.

Winter, ade!
Scheiden tut weh.
Gehst du nicht bald nach Haus,
Lacht dich der Kuckuck aus.
Winter, ade!
Scheiden tut weh.

Der Blick nach draußen in den Garten unseres Hauses „Käpt’n Hakenhand“ zeigt deutlich, dass die Natur sich durchaus auch gegen einen zähen Winter zu wehren weiß. Die freilebenden Felltiere wie Kaninchen oder Damwild haben sich halt über alles hergemacht, was grün aus dem Boden emporwuchs und wohl halbwegs schmackhaft war. Das sogar die Blüten der Schneeglöckchen nicht verschont wurden, hat mich dann doch überrascht. Die Rinde des Pfirsichstrauches muss auch gemundet haben, denn sie wurde akurat abgenagt. Von den Tulpenblättern bleiben nur noch sauber abgeknabberte Zwiebelringe knapp über dem Boden. Aber die Narzissen, sprich Osterglocken, sowie Krokusse und Zwerglilien, die schieben ihre Blätter aus dem Boden , wachsen und wachsen und bleiben unbehelligt. Bitterstoffe werden nicht gemocht.

Unter der Schneedecke rührt sich wasDie Pflanzen führen jetzt unbeirrt ihr Wachstum fort. Selbst starker Frost kann sie nicht mehr daran hindern,weiterzuleben. Sie sind nämlich in der Lage, ihren Stoffwechsel umzuschalten und stellen statt Glucose Glyzerin her, während Stärke zu Glucose zerlegt wird. Diese Molekülerhöhung in ihrem Gewebe führt zu einer Erniedrigung des Gefrierpunktes, die Frostverträglichkeit wird erhöht. Zuckerproduktion gegen Frost. Kleine Anmerkung: Deswegen schmeckt Grünkohl auch am besten, wenn er erst nach dem Frost geerntet wird! Die Sonne lässt den Schnee schmelzen, die Blüten fangen sie auf.

Wie man sieht, ist das Frühjahr bereit. Meine gefiederten Freunde erhalten jetzt nur noch die Reste des Winterfutters. Sie müssen bald ohne Zusatzfutter auskommen.

Auch die Dohle verachtet Körnerfutter nicht.

Die zukünftigen Gäste in unseren Ferienwohnungen dürfen sich auch in diesem Jahr hoffentlich an der Pflanzenpracht in unserem Garten erfreuen. Die Anzucht von Sämlingen läuft auf vollen Touren.

Holunder auf Norderney

Wenn man seine Spaziergänge durch die Dünenlandschaft Norderneys startet, wird man am Rande der sehr gut ausgebauten Wanderwege auch immer wieder die teilweise bizarr geformten Holunderbüsche entdecken, die es im einzelnen sogar als kleine Bäumchen gibt und die optisch reizvolle Kontraste zu den Grau- und Braundünen bilden.

Der Holunderbusch ist eine Pflanze, um die sich Märchen und Mythen ranken.

Der Holunder ist eine typische Sukzessionspflanze, d.h. er zeigt das Ende der Kette in der Pflanzenbildung an. Die Reihe startet mit Meersenf und Strandquecke, die beide in der Flutmarke am Strand keimen können. Sie halten Sand fest und bilden so den Anfang einer Düne. Strandhafer folgt, wenn Süßwasser in der Düne zu finden ist. Auch Strandroggen kommt dann schon vor. Dann wird noch mehr Sand festgehalten und an windgeschützten Stellen erscheinen die streng geschützte Stranddistel und Nachtkerze.

Bereits fortgeschrittene Dünenbildung.

Im Schutz der aneinandergereihten Dünen findet man den Sanddorn. Die Sanddornsträucher bilden zusammen undurchdringliche Stachelgebüsche. Sanddorn ist eine wichtige Pflanze für die Düne, denn es bringt über die Wurzelknollen Nährstoffe (Stickstoff) in den Boden. Diese Nährstoffe werden von dem Sanddorn selbst auch wieder genutzt, aber es bleibt genug übrig für das Wachstum anderer Pflanzen. In der Nähe der Sanddorne sehen wir denn auch teilweise üppig wachsende Holunderbäumchen und Bodenpflanzen wie Brennnessel und Brombeere. Der Holunder ist ein Flachwurzler mit weitreichendem Wurzelwerk. Die Pflanze kann etwa 20 Jahre alt werden.

Nur im reifen Zustand lassen sich die dunklen Holunderbeeren gut verwerten. Bei Schweinen, Hunden, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamstern kommt es beim Fressen unreifer Früchte zu Erbrechen, Durchfall und Atembeschwerden. Auch Vögel zeigen bei deren  Aufnahme und anderer Pflanzenteile Verdauungsstörungen und Erbrechen, bei ihnen kann die Aufnahme großer Mengen sogar zum Tod führen. Größere Säugetiere meiden diese Pflanzen.

Pferde hält man besser vom Holunder fern.

Ein ganz wenig Geschichte und Mystik um diesen Strauch: In der vorchristlichen Zeit war der Holunderstrauch ein heiliger Baum, in dem die Göttin Freya wohnte. Er hielt der Sage nach den Teufel und seltsame Krankheiten auf Abstand. Darin sitzt, wie das oft so ist, auch ein Kern von Wahrheit: Der Holunder hält wegen seines strengen Geruches Fliegen fern, und diese verbreiten manchmal seltsame Krankheiten. Irgendwann im Laufe der fortschreitenden Geschichte wurde es noch mystischer: Das Aushacken oder Verstümmeln eines Holunders brachte Unglück oder Tod, der Holunderstrauch im Hausgarten galt als Lebensbaum, der wohlgesinnte Hausgeister beherbergte und vor dem man sogar den Hut zog. Das Verdorren zeigte den Tod eines Familienmitglieds an. Er galt als Abwehrmittel gegen schwarze Magie und Hexen, schützte angeblich vor Feuer und Blitzeinschlag. Man sollte unter ihm vor Schlangenbissen und Mückenstichen sicher sein, was nach der obigen Feststellung ja keineswegs unwahrscheinlich ist. Nun aber kommt’s: Dieser unangenehme Geruch des Laubes soll daher kommen, dass sich Judas einer Legende nach ausgerechnet an einem Holunderbaum erhängt hat.

Judas verräterischer Kuss für Jesus. Der Jünger erhängte sich später aus Reue über seine Tat. Quelle: Kupferstich Mattheus Merian. 1704 durch einen unbekannten Künstler mit Deckfarben verfeinert.

Daher erstaunt es kaum, dass der Holunder im Rahmen der Christianisierung prompt in Verruf geriet. Aus dem heiligen Baum wurde plötzlich ein Baum des Teufels. So schrieb denn auch Hildegard von Bingen, dass der Holunder kaum zur Anwendung beim Menschen tauge (Quelle:Wikipedia).

Andere Heilkundige des Mittelalters und der Neuzeit ließen sich von theologischen Vorbehalten weniger abschrecken und empfahlen den Holunder aufgrund seiner vielfältigen Heilfähigkeiten, was auch gut so ist. Und so sehen die Bewohner Norderneys es noch heute: Holundersaft und die Holunderbeeren, aber auch Tees aus Rinde und Blütenständen gelten als probate Hausmittel gegen Erkältung, Nieren- und Blasenleiden sowie zur Stärkung von Herz und Kreislauf und finden bis heute Anwendung. Die Gäste des Hauses “Käpt’n Hakenhand” werden in den Monaten August und September die anfangs roten, später schwarzen Vitamin-C- und kaliumreichen, ungefähr sechs Millimeter großen „Beeren“ an den zahlreichen Holundersträuchen auf unserem Eiland entdecken. Eigentlich sind es Steinfrüchte, die auch als „Fliederbeeren“ bezeichnet werden. Man muss nur die Augen aufhalten.

Holundergelee ist eine Spezialität.

Ein Klacks Holundergelee auf einem noch warmen Frühstücksbrötchen schmeckt köstlich! Auch ein Gläschen herrlich sprudelnden Fliederbeer-Sekts (eben aus dem Blütenstand des Holunders) ist keineswegs zu verachten. Auf Norderney existieren einige Spezialitätengeschäfte, in denen Sie solche Köstlichkeiten erwerben können.

Der letzte Schneemann des Winters?

Früher war es eine große Tradition: Wenn genügend gut pappender Schnee gefallen war, wurden in den Vorgärten der Häuser zahlreiche Schneemänner gebaut. Und daran beteiligte sich die ganze Familie, – vom Jüngsten bis zum Ältesten! Leider sieht man nicht nur wegen mangelnden Schnees davon immer weniger. Letzte Woche lag vor unserer kleinen Ferienwohnung “Takalu” im Haus “Käpt’n Hakenhand” auf Norderney aber genug davon. Und der Schnee war so richtig schön pappig.

Unsere Gäste in der kleinen FeWo machten sich den Spaß und schufen ihn:

Ein letzter Wintergruß eines kurzlebigen Wesens...

Freundlich blickte er in die Welt und freute sich bei herrlichen Temperaturen von bis zu – 7 Grad Celsius seines Lebens. Kein Zweifel, einen besseren – von Menschenhand geschaffenen – Repräsentanten zur Darstellung der Jahreszeit konnte man sich für ein paar Tage nicht wünschen. Wissen Sie eigentlich noch, wie überhaupt ein Schneemann gebaut wird? Haben Sie es Ihren Kindern oder Enkeln im gemeinsamen Werk beigebracht? Hier kann man (frau) sich einen Tipp holen: www.hilfefuchs.de/hobby/schneemann-bauen-anleitung !

Heute, am Mittwoch, sind wieder Tagestemperaturen von 12 Grad und Nachttemperaturen von 8 Grad Celsius angekündigt. Unser Schneemann hat ganz schleunig das Weite gesucht und ist quasi über Nacht verschwunden. Schade eigentlich. Aber was ist das?

Die Natur hat IHREN Rhythmus...

Aus den Beeten in unserem Garten sprießt es bereits zartgrün hervor. Die ersten Lebenszeichen in der Pflanzenwelt, die davon künden, dass auch ein Winter nur von begrenzter Dauer ist und schon bald dem Frühjahr weichen muss. Dennoch: Danke für den hübschen Winterboten!

Norderneyer Winterzauber am Strand

Heute Morgen habe ich mir vorgenommen, noch ein paar Fotos am Nordstrand zu fertigen, der nur ca. 8 Minuten Fußweg vom Haus “Käpt’n Hakenhand” entfernt ist. Wie zu erwarten, nutzen viele Inselgäste bei herrlichem Wetter die Möglichkeit, einen Spaziergang am Strand zu unternehmen und vor der der Brandungszone die maritimen Aerosole einzuatmen, die so gesund für den menschlichen Organismus sind.

Viele Gäste bewegen sich in der klaren, gesunden Luft am Winterstrand

Die vielfältige Fauna und Flora, aber auch die sehr positive Wirkung der Bewegung in der Natur haben großen Einfluss auf das geistige und körperliche Wohlbefinden des Wintergastes. Die Einzigartigkeit der Landschaft, die dazu geführt hat, dass dieser Raum “Weltnaturerbe” geworden ist, bedeutet für den erfolgreichen Tourismus neben einer qualitativ hochstehenden Angebotspalette an geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten unser größtes Kapital.

Seit Juni 2009 ist das Wattenmeer Weltnaturerbe.

Immer wieder kann man sich an Bildern erfreuen, die wahrlich ein “Augenschmaus” sind. Hier die auflaufenden Wellen, die sich an der Eisbarriere am Strand brechen. Wie gebannt schaut der faszinierte Beobachter dem Treiben minutenlang zu.

Die Natur liefert ständig diese beeindruckenden Schauspiele – und das alles gratis. Allerdings: Man muss sich für so etwas den Blick bewahren oder auch erst erarbeiten. Für den Festländer, der sich dem Alltagsstress für ein paar Tage entziehen will, bietet Norderney ein Füllhorn an Gelegenheiten und Möglichkeiten.

Vögel halten Ausschau nach Nahrung.

Und die Eltern, die mit ihren Kindern eine Strandwanderung absolvieren, werden viele Fragen der Kleinen beantworten müssen. So manches Mal wird man sich als Erwachsener eingestehen müssen, dass dort viele Wissensdefizite bestehen, die möglichst bald auszugleichen sind. Eine Frage könnte lauten:

Silbermöwen auf der Buhne.

“Papa, – wieso erfrieren sich die Möwen eigentlich nicht ihre Füße?” Na, wissen Sie’s? Eine Hilfe: Bei Ihrem Auto benutzen Sie Frostschutzmittel! ;-)

Aussichtsdünen auf Norderney

Direkt in der Nähe des Hauses “Käpt’n Hakenhand“, nur einen Steinwurf entfernt, hat man auf einer hohen Düne am Karl-Rieger-Weg eine Aussichtsplattform errichtet, von der aus der Betrachter einen wunderbaren Blick über den Ost- und Nordteil der Insel Norderney hat.

Aussichtsdüne am Karl-Rieger-Weg

An einem herrlichen Wintertag wie heute,-Sonnenschein und – 7 Grad Lufttemperatur-, kann der Beobachter sich an der Natur kaum sattsehen. Es gibt ständig etwas zu entdecken. Und die allgegenwärtigen Wildkaninchen dürfen auch hier nicht fehlen.

Vier Kaninchen auf einem StreichSie lassen sich aber nur aus der Entfernung fotografieren. Sobald man sich über deren Fluchtdistanz hinaus bewegen würde, wären sie ruckzuck in ihren Bauten verschwunden. Um noch einmal auf die Bejagung der Tiere zurückzukommen: Es findet nur eine Reduzierung des Bestandes statt, ohne dass die Population in irgendeiner Form gefährdet wäre. Deshalb gibt es auch die Jagdzeiten als zeitliche Begrenzung, in der die Waidmänner in Grün den Felltieren nachstellen dürfen.

Die Aussichtsplattform am Karl-Rieger-Weg wird auch öfters von den Mietern unserer beiden Ferienwohnungen auf Norderney besucht. Man kann von hier aus in südliche Richtung das Wattenmeer und die Festlandsküste und in nördliche Richtung sogar den Strand und die Nordsee erblicken.

Blick über die Meierei-Wiesen bis auf die Nordsee

Wenn der Inselgast sich auf Spaziergang begibt, kann er etliche Aussichtsdünen aufsuchen und einen guten Überblick von Natur und Landschaft bekommen. Über 70 km Wanderwege auf unserem bezaubernden Nordsee-Eiland laden dazu ein. Es wurde schon an anderer Stelle erwähnt: “Mensch und Natur – Norderney bringt beide zusammen”. Wir Insulaner sind deshalb stolz, dass unser beeindruckendes Wattenmeer zum Weltnaturerbe ernannt worden ist und freuen uns mit unseren immer willkommenen Gästen, wenn diese in der kostbarsten Zeit des Jahres, ihrem Urlaub, auf einem wunderschönen Fleckchen Erde Ruhe und Erholung finden.

Der Winter macht den Tieren zu schaffen

Ja, es wird schon seit mehreren Artikeln hier auf diesem Blog des Hauses “Käpt’n Hakenhand” auf das Wetter eingegangen. Aber gerade die Natur bringt in einer solchen Zeit unglaubliche Allianzen hervor. So beobachte ich seit Tagen, dass auch ein Kaninchen versucht, von der von mir durchgeführten Vogelfütterung zu profitieren.

Kaninchen und Spatz teilen sich das Futter. Und dann eine Korrektur. Der "Spatz" ist ein "Baumpieper"! So kann man sich irren... ;-)

Man sieht also die Not, die an diesen kalten Tagen herrscht. Die Kaninchen, die eigentlich dämmerungsaktiv sind, begeben sich jetzt auch bei strahlendem Sonnenschein auf Futtersuche. Und es ist bei einer dichten Schneedecke nicht allzuviel zu finden. Da bedient man sich dann auch aus Futterquellen, die einem eigentlich nicht zugedacht sind.

Fetthaltige Samenkörner finden bei Kälte überall Abnehmer.

Während wir, wie ich schon berichtete, auf Norderney große Kaninchenpopulationen haben, ist es anderswo nicht mehr der Fall. Obwohl also vor allem die in weiten Teilen Europas, Asiens und anderer Regionen in der ganzen Welt verbreitete Unterart Oryctolagus cuniculus cuniculus in vielen Lebensräumen und Gebieten als Plage angesehen wird, wird das Wildkaninchen von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als Art der Vorwarnliste (near threatened) eingestuft. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass die Bestände der Art in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet auf der iberischen Halbinsel und Nordafrika in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen haben. So wurden Rückgänge des Gesamtbestandes von 95 % seit 1950 sowie des Bestandes in Spanien um 80 % seit 1975 und des Bestandes in Portugal seit 1995 bis 2002 um 24 % verzeichnet. Als Ursachen hierfür gelten vor allem Seuchen wie die Myxomatose, der Rückgang geeigneter Lebensräume sowie die Bejagung durch den Menschen (Quelle: Wikipedia).

Und das ist es, was ich hier immer wieder betone. Wichtig ist das “Leben und leben lassen”! Wenn der Mensch sich als höchst entwickeltes Säugetier der Natur mit ihren Gesetzen anpasst, hat er Chancen, hier auf dem blauen Planeten zu überleben. Raubbau, egal welcher Art, fällt zuletzt immer auf den Menschen selbst zurück. Die Natur ist unser größter Lehrmeister. Das war, ist und bleibt so.

Spuren im Schnee

Als wenn man sonst kein anderes Thema hat: Das Wetter wird uns sicher noch einige Zeit beschäftigen. Der Blick aus dem Fenster offenbart, dass die Sonne sich hinter einem grauen Wolkenschleier versteckt hat. Es ist diesig.

Kalt und diesig offenbart sich der frühe Tag.

Nebel steigt auf und breitet sich immer mehr aus. Der übliche Blick zum Außenthermometer offenbart: – 8 Grad Celsius. Brrrr, für uns auf der Insel ist das schon ganz schön kalt, denn die uns umgebende Nordsee sorgt dafür, dass die Winter auf der Insel ausgeglichener sind als auf dem Festland, auf dem es, je weiter man nach binnenwärts kommt, viel kälter ist. In Norddeich z.B., gerade einen Katzensprung entfernt, ist es bereits 2 Grad Celsius kälter.

Während in der kurzen wärmeren Phase die gefiederten Wintergäste trotz gut gefüllter Futterschalen und Vogelhäuschen ausblieben, fallen sie jetzt wieder in Scharen im Garten des “Haus Käpt’ Hakenhand” ein. Der hartgefrorene Boden gibt nicht mehr viel her.

Immer vorsichtig und in Obacht: Die Türkentaube.

Aber die schneebedeckte Erde in unserem Garten zeigt auch, was dort nächtens los ist. Karawanen von Kaninchen müssen dort in der Suche nach Fressbarem durchziehen. Nicht immer zur Freude des Gartenbesitzers, denn die putzigen Felltiere scharren überall den Boden auf, um Wurzeln oder Pflanzenzwiebeln auszugraben. So vermindert sich nach und nach die zu erwartende Blütenpracht im Frühling, auf die wir immer so stolz sind.

Spuren verraten die nächtlichen Besucher.

Aber: DAS ist die Natur. Diese Wesen, die auf der gleichen Erde wie wir leben, wissen nichts von Besitz und Eigentum. Sie suchen dort, wo sie etwas zu finden hoffen, oder besser: zu finden wissen. Es gibt Regionen, da ist das Wirken von Kaninchen Landschaftsvielfalt bedrohend, weil dort nur noch das wächst, was diesen Tieren nicht schmeckt. Das ist hier auf unserem wunderschönen Eiland noch nicht der Fall, obgleich die Fauna und Flora auf Norderney sich wesentlich anders darstellt wie z.B. auf Langeoog oder Spiekeroog, wo es kein Kaninchenvorkommen gibt. Deswegen ist eine regelmäßige Bejagung dieser Tiere durch den Menschen zur Hege und Pflege  unabdinglich. Gestern war der letzte Jagdtag. Und die reduzierten Populationen werden dennoch wieder ansteigen. So ist sie eben, die Natur!

 

Dauerthema Wetter: Und jetzt wird’s wieder kälter…

Wenn man morgens wach wird und am offenen Fenster schläft, dringen die ersten Geräusche ans Ohr, – und das immer in unterschiedlichen Variationen. Eine trockene Straße, die begangen oder befahren wird, klingt anders als eine nasse. Und wenn Schnee liegt, auch wenn es nur hauchdünn ist, hört man alles gleich gedämpfter. Überhaupt ist es manchmal wunderbar, wenn man fragen kann: “Hörst Du das?” Und der Partner fragt: “Was?” Und man antworten kann: “…diese Stille!”

Blick aus dem Fenster der FeWo "Käpt'n Hakenhand" am Morgen.

Und immer wieder ist man dann erstaunt, wie das Leben anfängt zu pulsieren. Plötzlich tippelnde Schritte. Was ist das? Da joggt doch tatsächlich der erste Läufer Richtung Nationalpark auf der Wattenmeerseite.

Jogger sind frühzeitig oder noch spät unterwegs.

Nun doch ein Blick zum Thermometer: Derzeit zeigt es 0 Grad Celsius an. Die tiefste Nachttemperatur betrug – 3 Grad Celsius. Und endlich wieder ein klarer Himmel und eine wunderbar aufgehende Sonne.  Das Schmuddelwetter grau in grau ging aber auch schon ganz schön auf’s Gemüt! Und nun? Durchatmen, ausgiebig frühstücken und nachher noch ‘ne Runde Nordic Walking. That’s it!

 

Ganz schön warm, dieser Winter…

Als ich auf “Big Island” (Hawaii) und einigen Nebeninseln mal mehrere Wochen Urlaub verbrachte, habe ich eines sehr bemerkenswert gefunden: Die Einheimischen berichteten mir, dass es keine Jahreszeiten gab. Das empfand ich anfangs als eine schöne Vorstellung. Ich genoss die Wärme am Tage und die lauen Nächte, an denen die Luft wie aus Samt und Seide war. Als ich dann Mitte Dezember nach Deutschland zurückkehrte, herrschte hier bereits eisige Kälte. Mir wurde bewusst, wieviel mehr Vielfalt die wechselnden Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter hervorbringen. Der menschliche Organismus wird irgendwie auch dadurch “auf Trab” gehalten.

Im Winter 2009/2010 unternahm ich vom Haus “Käpt’n Hakenhand” aus einige Abstecher in die direkt angrenzenden mit Schnee bedeckten Dünen. Diese weiße Landschaft bei strahlendem Sonnenschein war ein herrlicher Anblick.

Eine Einladung für ausgedehnte Spaziergänge: Norderneyer Winterlandschaft.

Die Wanderungen in angenehm kühler und frischer Luft sind Balsam für die Seele. Man muss den Tag einfach genießen. Früher waren die Norderneyer im Winter unter sich. Mittlerweile entdecken immer mehr Feriengäste den Reiz unserer wunderschönen Nordseeinsel auch in der kältesten Jahreszeit. Leider bietet die Natur aber keine Garantie für solche Zauberwinter.

Heute, am fünften Tag des neuen Jahres, ist von Schnee weit und breit nichts zu entdecken. Das Thermometer schwankt zwischen Temperaturen von 7 bis 9 Grad Celsius. Und deshalb nehmen wir’s gelassen. So lässt sich ein Hit des verstorbenen Showmasters Rudi Carell  vielleicht so  abwandeln: “Wann wird’s mal wieder richtig Winter?” Und der Blick auf die Heizkostenrechnung wird zumindest monetär entschädigen. Eine Medaille hat halt immer zwei Seiten…